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Gesundheitsversorgung: Erste Klausurtagung des Emder Stadtrats im Jahr 2025

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Emden. Die erste Klausurtagung zum Thema Gesundheitsversorgung in der Stadt Emden und im Versorgungsgebiet der Trägergesellschaft im Jahr 2025 stand erneut im Zeichen positiver Grundtendenzen in den Krankenhäusern. Klinik-Geschäftsführer Dirk Balster berichtete über den Rückgang des Einsatzes von kostspieligen Honorarkräften, der aus einem zukunftsorientierten Personalaufbau resultiert. Außerdem konnten wichtige Investitionen in moderne Medizintechnik getätigt werden. Das medizinische Profil der Krankenhäuser der Trägergesellschaft wird im Hinblick auf die Zentralklinik bereits heute durch die Einführung neuer Verfahren, zukunftsorientierter Technik und neuer Kompetenzen geschärft. Hierzu wurde insbesondere am Standort Emden deutlich in medizinisches Leitungspersonal investiert, so hat Dr. Zapenko zum 1.1.2025 die Sektionsleitung für den Bereich der Gefäßchirurgie, Prof. Popp zum 1.3.2025 die Chefarztposition der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Prof. Döppner ebenfalls zum 1.3.2025 die Leitung der Klinik für Neurologie übernommen. Darüber hinaus hat Dr. Ulitzka als leitender Arzt im Bereich der Unfallchirurgie und Orthopädie zum 1.4.2025 seinen Weg zurück in seine Ausbildungsklinik in Emden gefunden. Am Standort Aurich entwickelt sich bei einem allgemein hohen Leistungsniveau insbesondere der Bereich der Gynäkologie sehr gut. Für das Jahr 2026 ist geplant, gemeinsam mit der Tochtergesellschaft MVZ Dr. Wunsch GmbH die Zertifizierung als Brustkrebszentrum (DKG) zu realisieren. Für die Fortführung der RGZ-Förderung des Standort Norden werden die Abstimmungen mit dem Sozialministerium in Hannover mittlerweile erfreulicherweise konkreter. Der Status der Zentralklinik war ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags. Nachdem in der letzten Aufsichtsratssitzung der Name der neuen Klinik beschlossen und bekanntgegeben wurde, informierte Herr Balster nun während der Klausurtagung über die Baufortschritte und die nächsten erforderlichen Maßnahmen.

Dr. Dinse-Lambracht, Chefarzt der Notaufnahmen und Sprecher der Ärztlichen Direktoren, gab in seinem Vortrag einen fundierten und anschaulichen Einblick in die Herausforderungen und aktuellen Entwicklungen der Notfallversorgung innerhalb der Trägergesellschaft. Er skizzierte eindrucksvoll die besonderen Anforderungen an Notaufnahmen – insbesondere das Spannungsfeld zwischen einem konstant hohen Patientenaufkommen und zugleich stark schwankenden Fallzahlen, die nur begrenzt planbar sind. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, medizinisches und pflegerisches Personal stets so vorzuhalten, dass auch kurzfristige Belastungsspitzen bewältigt werden können.

Für den Fall, dass die Aufnahmekapazitäten an ihre Grenzen stoßen, kommt ein strukturiertes Triage-System zum Einsatz, das sicherstellt, dass akut lebensbedrohlich erkrankte Patientinnen und Patienten unverzüglich versorgt werden. Für weniger dringliche Anliegen können dadurch zeitweise längere Wartezeiten entstehen – die Betroffenen werden darüber frühzeitig informiert und um Verständnis gebeten. Abschließend appellierte Dr. Dinse-Lambracht an die anwesenden Ratsmitglieder, die positiven Entwicklungen in der Notfallversorgung auch in der öffentlichen Kommunikation aktiv zu unterstützen. Gerade in sensiblen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung sei es von besonderer Bedeutung, sachlich zu informieren und gemeinsam Vertrauen zu stärken – statt unbegründete Verunsicherung zu befördern.

Im Rahmen der sich dem Vortrag von Herrn Dr. Dinse-Lambracht anschließenden Diskussions- und Fragerunde, wies Herr Balster erneut auf seine Aussagen aus einem Pressegespräch im Frühjahr 2023 (siehe dazu Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 03.05.2023) hin, in dem er bereits deutlich gemacht hatte, dass eine 24/7-Notfallversorgung an den Altstandorten (Aurich, Emden und Norden) nach Umzug in die Zentralklinik aus medizinisch-strukturellen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr realisierbar sei. Herr Balster betonte, dass spätestens mit der Krankenhausreform 2024 eine solche, vom Krankenhausträger betriebene Notfallversorgung unmöglich geworden ist, da die Notfallversorgung stationäre Ressourcen als strukturelle Voraussetzung für den Betrieb hat. Herr Balster wies zudem darauf hin, dass die zentrale Krankenhaus-Notfallversorgung für die Stadt Emden und den Landkreis Aurich in deutlich verbesserter Form in der Zentralklinik 24/7 vorgehalten wird und darüber hinaus die Kapazitäten der Rettungssysteme an die neue Standortstruktur angepasst und ausgebaut werden. Darüber hinaus berichtete er von einem Kooperationsprojekt mit der Universität Oldenburg, in dem gemeinsam neue telemedizinische Versorgungslösungen für den ländlichen Raum entwickelt und umgesetzt werden sollen. Dieses Maßnahmenbündel, so seine Einschätzung, trage dazu bei, die Notfallversorgung auch an den bisherigen Klinikstandorten dauerhaft abzusichern – durch die Kombination aus zentraler Klinikversorgung und gut vernetzter Rettungsstruktur.

Auch diese Klausurtagung war von einem vertrauensvollen und lösungsorientierten Miteinander geprägt. Geschäftsführung und Aufsichtsrat erhielten erneut Rückhalt für ihren klaren Kurs zur zukunftsfesten Weiterentwicklung und Verbesserung der regionalen stationären Gesundheitsversorgung.

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