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16 Architekturbüros entwickeln kreative Ideen

Mit Veröffentlichung der Auslobungsunterlage waren 16 Architekturbüros - darunter auch Büros aus dem europäischen Ausland - aufgefordert, ihre Ideen für eine Zentralklinik in Ostfriesland umzusetzen. Den Rahmen für ihre Planungen bot dabei das Raum- und Funktionsprogramm (RuF), in dem deren Grundzüge mit ihren Flächenanforderungen beschrieben sind. Neben den Daten und Fakten des RuF spielte die Philosophie und das Leitbild der Zentralklinik für die Planer eine zentrale Rolle. Dabei war es die Herausforderung, in dörflicher Struktur einen modernen Klinik-Campus mit dem Leistungs- und Qualitätsanspruch eines Schwerpunktversorgers mit wesentlichen Maximalversorgungsanteilen zu entwickeln.

Europaweiter Architektenwettbewerb

1. Stufe: Teilnahmewettbewerb

  • Interessierte Architekturbüros waren bis zum 9.4.2020 aufgefordert, sich mit Referenzen und Qualifikationsstandards zu bewerben
  • Bewerbungen von 30 Büros mit internationaler Beteiligung
  • Auswahl von 16 Büros gemeinsam mit NLBL nach zuvor festgelegten Qualitätskriterien

2. Stufe: Auslobungsphase

  • Start am 20.5.2020
  • Abgabe der Wettbewerbsbeiträge bis Mitte August
  • Vorbereitung der Jury-Sitzung durch Wettbewerbsbüro
  • Auswahl-Jury im Oktober

Rahmendaten

  • Größe Baugrundstück: ca. 36 Hektar
  • Nutzungsfläche Klinik: ca. 40.000 Quadratmeter
  • Bettenanzahl: 814
  • Tagesklinische Plätze (Psychiatrie): 96
  • Medizinisches Leistungsspektrum:
    • Zentrum für Operationen & Tumore
    • Zentrum für Gelenkersatz & Orthopädie
    • Zentrum für Altersmedizin
    • Zentrum für Nerven, Herz & Gefäße
    • Zentrum für Frauen & Kinder
    • Zentrum für Psychiatrie & Psychotherapie
    • Zentrum für Anästhesie, Intensiv- & Notfallmedizin
    • Integriertes Notfallzentrum

Im Mittelpunkt steht die Ausrichtung an einer qualitativ hochwertigen Versorgung, die sich an den Bedürfnissen der Patienten in Ostfriesland orientiert. Diese strukturelle Veränderung verbessert die Qualität der Patientenversorgung in vielfältiger Hinsicht. Mit der Konzentration und Bündelung von medizinischen Leistungen innerhalb von acht verschiedenen Funktionszentren an einem zentralen Standort mitten in Ostfriesland wird

„Alltohoop – Alle gemeinsam“

zum übergeordneten Leitgedanken. Die mit dem Neubau zu schaffende medizinische Interdisziplinarität mit ihrer weitreichenden betriebsorganisatorischen Neuausrichtung hat vielfältige Auswirkungen auf die Menschen in der Region und die Klinikbeschäftigten.

„Alltohoop – Alle gemeinsam“ steht für:

  • Aus drei Krankenhäusern entsteht eine gemeinsame Klinik.
  • Eine Vielzahl von Fachbereichen wird zu gemeinsamen Funktionszentren inhaltlich verwoben.
  • Aus drei Krankenhausteams wird ein gemeinsames Klinikteam.
  • Drei Mittelzentren entwickeln einen gemeinsamen Zentralklinik-Blick.
  • Die Menschen im Landkreis Aurich und in der Stadt Emden sehen in ihrer neuen Zentralklinik ein gemeinsames Leuchtturmprojekt. An ihren Bedürfnissen orientiert sich die Struktur der Zentralklinik.
  • Die gemeinsam entwickelten Qualitätsstandards entsprechen einer zukunftsweisenden medizinischen Entwicklung in Diagnostik und Therapie sowie aktuellsten Hygiene-Anforderungen.

Die Planungen für die Zentralklinik müssen das Spiegelbild dieses Leitgedankens umsetzen - so die Anforderung. Es ist die feste Überzeugung der Trägergesellschaft als Ausloberin, dass nur mit einer Gestaltung, die Sympathie und Vertrauen für die ostfriesische Identität schafft, sich dieses Gemeinschaftsgefühl entwickeln lässt.

Die Sieger

Nachdem im Frühjahr der europaweite Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde, bewertete am 7. und 8. Oktober 2020 eine Fachjury alle eingegangenen Entwürfe. Jetzt steht das Siegerkonzept fest. Die eingereichten Modelle sind der Öffentlichkeit nach Abschluss des Wettbewerbs eine Zeit lang zugänglich. Wir stellen Ihnen die drei Bestplatzierten auch auf unserer Website vor.  

Platz 1

Sieger wurde das Modell des Architekturbüros gmp International GmbH, Aachen mit WES GmbH LandschaftsArchitektur, Hamburg. Es überzeugte mit seiner Campus-Struktur mit einem dorfartigen Gebäudeensemble und einer guten verkehrlichen Erschließung auf dem Gelände. Auch die innere Erschließung inklusive guter Voraussetzungen für die Betriebsabläufe zeichneten diesen Entwurf aus. Außerdem haben alle Zimmer einen Weitblick in die Natur, was für eine hohen Patientenkomfort spricht. Dank seines ortstypischen Ziegelmauerwerks passt sich der Entwurf des Aachener Architekturbüros hervorragend in die Umgebung ein. 

gmp International GmbH, Aachen mit WES GmbH LandschaftsArchitektur, Hamburg

Platz 2

Nickl Architekten Deutschland GmbH, München mit Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin

Platz 3

Hascher Jehle Objektplanung GmbH, Berlin/wörner traxler richter planungsgesellschaft mbh, Frankfurt a. M. mit Lohfert & Lohfert AG, Hamburg; Wenzel + Wenzel Fr. Arch. PartmbB, Hamburg; hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin