Emden. Dass alkoholabhängige Menschen rückfällig werden können, wird immer häufiger als Bestandteil des Prozesses der Suchtentwöhnung betrachtet. In vielen Einrichtungen gibt es deshalb bereits seit einiger Zeit Konzepte zur Bewältigung von Rückfällen. Aber bisher gab es kaum umfassende Programme, um Rückfälle zu verhindern. Diese Lücke hat das Klinikum Emden geschlossen: Betroffene finden in der psychiatrischen Institutsambulanz des Klinikums Hilfe in Form eines strukturierten Trainingsprogramms zur Alkohol-Rückfallprävention.
Das „Strukturierte Trainingsprogramm zur Prävention von Alkoholrückfällen“ (S.T.A.R.) wurde von den Psychologen und Suchtforschern Joachim Körkel und Christine Schindler entwickelt und vermittelt in 15 aufeinander aufbauenden Einheiten Kompetenzen zur Vermeidung von Rückfällen und zum Umgang mit Rückfällen, die bereits eingetreten sind. Die S.T.A.R.-Module beinhalten unter anderem Grundinformationen über das Thema Rückfall, zum Umgang mit Hochrisikosituationen oder zum Ablehnen von Trinkaufforderungen und zum Ansprechen der eigenen Abhängigkeit sowie zur Sensibilisierung für unangenehme Gefühle und deren Bewältigung.
Das Gruppenprogramm zur Rückfallprophylaxe bei Alkoholabhängigkeit ist seit Jahren erprobt und wird im Klinikum Emden bereits im stationären und ambulanten Setting durchgeführt.
In dem Wissen, dass Rückfälle bei Abhängigkeitserkrankungen eher die Regel als die Ausnahme darstellen, möchte das Team der psychiatrischen Institutsambulanz dieses Angebot gern für weitere Betroffene öffnen und herzlich zur verbindlichen Teilnahme einladen.
Bei genügend Anmeldungen kann der Kurs zeitnah starten. Er ist als regelmäßiger Termin donnerstags von 14 bis 15 Uhr vorgesehen.
Anmelden können sich Betroffene bei Frau Stephan unter n.stephan@klinikum-emden.de oder telefonisch unter 04921 98-1655. Sie steht unter den angegebenen Kontaktdaten auch bei Fragen zur Verfügung.