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Beatmungsentwöhnung: Intensivmedizin des Klinikums Emden zertifiziert

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Emden. Seit 2019 ist die interdisziplinäre Intensivmedizin im Klinikum Emden von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) zertifiziert. Nun hat sie auch das Zertifikat für die Entwöhnung von der Beatmung erworben.

Die meisten Patienten, die im Krankenhaus eine Beatmungstherapie erhalten müssen, können am Ende dieser Therapie ohne größere Probleme wieder an die normale Atmung gewöhnt und schnell vom Beatmungsgerät (Respirator) getrennt werden. Ein Teil der Beatmungspatienten, besonders nach einer Phase der längeren künstlichen Beatmung, muss danach allerdings erst wieder das selbstständige Atmen üben. In diesen Fällen wird meist nach einer Woche über einen sogenannten Luftröhrenschnitt beatmet und die Entwöhnung vom Gerät dauert länger.

Für Patienten, die extrem schwer von der künstlichen Beatmung zu entwöhnen sind, hält das Klinikum Emden bis zu vier Entwöhnungsplätze („Weaning“) vor. Neben der Beatmungsdurchführung beinhaltet die Therapie zusätzlich ein umfassendes und weitreichendes Konzept in Kooperation mit den Bereichen Pneumologie, Physiotherapie und Sozialdienst. Die ergänzenden Therapiemethoden werden eingesetzt, um den Weaning-Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen. Die Pneumologie ist integraler Bestandteil des Behandlungskonzeptes. In der Physiotherapie können zum Beispiel spezielle Atemtechniken und -übungen eingesetzt werden, um die Lungenfunktion und das Atmungsmuster des Patienten zu verbessern. Der Sozialdienst wiederum hilft dabei, den Patienten und seine Familie auf den Weaning-Prozess vorzubereiten und bietet Unterstützung bei der Organisation von Nachsorge und Rehabilitation. Insgesamt trägt das weitreichende Konzept des Klinikums Emden dazu bei, den Erfolg des Weaning-Prozesses zu maximieren und die Genesung des Patienten zu beschleunigen. 

„Zusammen mit der Inneren Medizin (Pneumologie und Beatmungsmedizin, PD Dr. Bräunlich) und der Klinik für Thoraxchirurgie (Dr. Krieg) bieten wir ein äußerst umfangreiches Portfolio an, um Patienten bei der Beatmungsentwöhnung zu helfen“, unterstreicht Dr. Klaus Kogelmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Regelmäßig werden Patienten aus dem gesamten Nordwesten zur Beatmungsentwöhnung zu uns verlegt. Wir freuen uns, dass die Kompetenz der Abteilung nun auch mit dem Zertifikat der DGAI bestätigt wurde.“

Anfragen für eine Übernahme können über die Internetseite des Klinikums Emden gestellt werden. Dort ist auch ein Formular für die Anmeldung hinterlegt.

Freuen sich über das Zertifikat als Qualitätszeugnis ihrer Arbeit (von links): Leitender Oberarzt Dr. Ali Akil (Thoraxchirurgie), Fachpfleger Marc Eden (Intensivstation), Oberarzt Matthias Drüner (Anäs¬thesiologie und Intensivmedizin), Fachpfleger Ralf Stamm (Intensivstation), Chefarzt Dr. Klaus Kogelmann (Anästhesiologie und Intensivmedizin), Stationsleiterin Vicky Smidt (Intensiv¬station) und Chefarzt PD Dr. Jens Bräunlich (Innere Medizin/Pneumologie). Fotografie: Trägergesellschaft