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Kliniken und Rettungswagen digital vernetzt

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Aurich/Emden/Norden. Blutdruck, Puls, EKG – solche Daten benötigen Ärzte der Kliniken Aurich, Emden und Norden von Notfallpatienten. Jede Minute zählt, doch in der Regel treffen die Daten des Patienten erst mit seiner Ankunft im Krankenhaus ein. Nun ist den Kliniken in Kooperation mit den Rettungsdiensten des Landkreises Aurich und der Stadt Emden eine Optimierung der Daten-übertragung des Rettungssystems gelungen, die einen frühen Datenaustausch ermöglicht. Direkt aus dem Rettungswagen können die Kliniken nun EKG-Daten, das Rettungsdienstprotokoll mit den wichtigen Vitalwerten und Fotografien empfangen.

Der Rettungsdienst entscheidet, welche Daten er dem Krankenhaus bereitstellt. Alle Dokumente werden von den Krankenhausärzten importiert und dabei automatisch in die elektronische Patien-tenakte gespeichert, sodass sie jederzeit digital zur Verfügung stehen. So kann für neue Patienten bereits vorab eine Übersicht erstellt werden und bei bekannten Patienten erfolgt eine rasche Zuordnung.

Besonders für Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall bedeuten diese neuen Optionen eine Verbesserung der Behandlung. Beim akuten Herzinfarkt etwa verursachen lokale Durchblutungsstörungen nach und nach die Zerstörung von Herzmuskelgewebe. Je schneller die verschlossenen Herzkranzgefäße wiedereröffnet werden können, desto mehr Gewebe kann gerettet werden – ganz nach der Devise „Zeit ist Muskel“.

„Nur gemeinsam und mit einer zeitnahen Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Kliniken kann die beste Behandlung für Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten gewährleistet werden“, erklärt Dr. Alexander Dinse-Lambracht, Chefarzt des Interdisziplinären Notfallzentrums der Kliniken. „Selbstverständlich bedeutet der schnelle Draht in die Kliniken aber auch für alle anderen Patienten eine schnellstmögliche und dabei individuell abgestimmte Versorgung.“ Auch Matthias Drüner, Oberarzt am Klinikum Emden und ärztliche Leitung des Emder Rettungsdienstes, be-stätigt: „Das neue System verbessert die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Kliniken deutlich, ein klarer Vorteil für die Patienten der Region: Sie erleben auf diese Weise einen reibungslosen Ablauf der Notfallbehandlung von der Alarmierung bis zur möglichen stationären Aufnahme.“

Die Finanzierung des Projekts erfolgt über eine Förderung durch das Krankenhauszukunftsgesetz, das Krankenhäusern die Möglichkeit bietet, in moderne Notfallkapazitäten, die Digitalisierung und ihre IT-Sicherheit zu investieren. Mit Hilfe der IT-Abteilung der drei Häuser konnte auf dieser Grundlage nun die digitale Vernetzung von Kliniken und Rettungsdienst etabliert werden.

Freuen sich über die neuen Möglichkeiten in der Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Notaufnahmen: Oberarzt Matthias Drüner und Chefarzt Dr. Alexander Dinse-Lambracht. Foto: Trägergesellschaft