Helfer gesucht: Mund-Nasen-Schutz selbst nähen
Die Übertragung von Coronaviren erfolgt durch Aerosole. Sie können durch Sprechen, Husten oder Niesen auf die Schleimhäute von anderen Personen übertragen werden und gelangen so in die Lunge. Auch eine Kontamination von Oberflächen ist auf diese Weise möglich. Werden die betroffenen Oberflächen mit den Händen berührt, kann ein anschließender Kontakt mit Schleimhäuten z. B. im Mund- und Nasenbereich zur Ansteckung führen.
Ein handelsüblicher Mund-Nasen-Schutz (MNS) kann die Umgebung und Kontaktpersonen schützen, indem er die Verteilung der kleinen Tröpfchen verhindert. So reduziert das Tragen eines MNS die Übertragungswege der Viruserkrankung und damit die Krankheitsausbreitung. In Situationen, die zur Begegnung mit anderen Menschen führen, ist es immer sinnvoll, einen MNS zu tragen. Dies gilt auch für den Arbeitsweg, bei Einkäufen, beim Aufenthalt in Räumen mit mehreren Personen und beim Besuch öffentlicher Gebäude und Einrichtungen.
Da auch die Kliniken Aurich, Emden und Norden von den derzeitigen Lieferengpässen betroffen sind, würden wir uns über selbstgenähte Masken freuen. Natürlich ersetzen selbstgenähte Masken nicht die zugelassenen Schutzmasken für den medizinischen Gebrauch. Sie sind ein Behelfs-Mund-Nasen-Schutz, der die Ansteckungsgefahr minimiert. Die gefertigten Masken werden von uns vor dem Gebrauch gewaschen und müssen aus einem Baumwollstoff bestehen, der mindestens eine Temperatur von 60 °C verträgt und atmungsdurchlässig ist. Alle benötigten Materialien inklusive einer Nähanleitung können an den drei Krankenhausstandorten abgeholt und die fertigen Masken an der gleichen Stelle wieder abgegeben werden. Auch die Hager Firma Gerken und Sohn (Telefon 04931 7242) hat von ihrer Hilfsaktion für Hausärzte der Region noch passende Stoffe für engagierte Helfer übrig.
Verwendungshinweise
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informiert über die Verwendung und das Tragen vom Behelfs-Mund-Nasen-Schutz.
Hier können Material abgeholt und fertige Masken abgegeben werden:
Download Nähanleitung
Folgende Materialien werden benötigt:
- Zwei 90 cm lange und 2 – 4 cm breite Stoffstreifen (kochfeste Baumwolle)
- Zwei 17 cm lange und 2 – 4 cm breite Stoffstreifen (kochfeste Baumwolle)
- Ein 15 cm langer, dünner und biegsamer Draht
(z. B. Basteldraht, Pfeifenreiniger, Klemmdraht von Gefrierbeuteln) - 17 cm x 34 cm großes Stofftuch aus atmungsdurchlässigem, kochfestem Baumwollstoff (z. B. T-Shirtstoff, Geschirrhandtuch, leichtes Baumwolltuch)
Prüfung der Durchlässigkeit der Atmung:
- Tuch doppelt nehmen
- Dicht um Mund und Nase schließen
- Ein- und ausatmen
Ist das Ein- und Ausatmen ohne größeren Atemwiderstand möglich, ist das Material als Mundschutz geeignet!
Benötigte Materialien zurechtschneiden:
Zwei 90 cm lange und 2 – 4 cm breite Streifen (Kopfbänder) und zwei 17 cm lange und 2 – 4 cm breite Streifen (Kantenverstärkung) ausschneiden.
Ein 17 cm x 34 cm großes Stofftuch anzeichnen und ausschneiden.
Stofftuch (17 cm x 34 cm) zur Hälfte falten.
Von der Mitte ausgehend die erste Falte legen.
Eine weitere Falten oben und eine unterhalb der mittleren Falte legen.
Die Falten mit der Nähmaschine durch einen Gradstich fixieren.
Für die Anpassung des Nasenrückens eine Kantenverstärkung von 17 cm x 2 – 4 cm annähen, sodass ein „Tunnel“ entsteht.
Die zweite Kantenverstärkung kann auf der gegenüberliegenden Seite angenäht werden. (Ist hier im Beispiel allerdings nicht benötigt worden.)
Draht doppelt nehmen und in den Tunnel einfügen und die Kantenverstärkung zunähen.
Alle vier Streifen zur Hälfte bügeln, evtl. die Ränder vorher säubern.
Die Mitte des 90 cm langen Kopfbandes beginnend an der seitlichen Mitte der Maske festnähen.
Fertig!
Video-Anleitung
Gerald Gerken von der Firma Gerken und Sohn hat für alle fleißigen Helfer seiner Aktion ein Anleitungsvideo für das Nähen eines Behelfs-Mund-Nasen-Schutzes erstellt: