Hüftprothesen
Wenn Patienten stark verschlissene oder verletzte Hüftgelenke aufweisen, können Teile oder das gesamte Gelenk durch ein Kunstgelenk ersetzt werden. Diese so genannte Endoprothese besteht aus Metall, Kunststoff oder Keramik. Bei der Wahl der passenden Prothese spielen die individuellen Bedürfnisse des Patienten die Hauptrolle.
Wann wird eine Hüftprothese empfohlen:
- Wenn die Hüftarthrose schon so weit fortgeschritten ist, dass sich der Patient nur noch eingeschränkt und unter starken Schmerzen bewegen kann und andere Therapien wie Physiotherapie oder Schmerztherapie keinen (langfristigen) Erfolg hatten.
- Bei Patienten mit rheumatischer Arthritis und Hüftkopf-Nekrose, bei denen die Gelenkfläche zerstört wird.
- Bei schweren Verletzungen des Hüftgelenks durch Unfälle oder Stürze, bei denen die Knochen schwer beschädigt sind. Dies betrifft meistens ältere Personen, die nach Stürzen einen Oberschenkelhalsbruch erlitten haben.
Der Vorteil eines künstlichen Hüftgelenks liegt darin, dass Patienten in der Regel schmerzfrei werden und sich keine Folgeschäden aufgrund einer Schonhaltung entwickeln. Außerdem gibt es bereits nach wenigen Wochen keine Einschränkungen mehr in der Bewegung und es kann wieder Sport getrieben werden.
Ablauf der Operation
Das Einsetzen einer Hüftendoprothese dauert in der Regel etwa eine Stunde. Durch ein minimalinvasives Operationsverfahren werden keine Muskeln oder Sehnen durchtrennt und das tiefergelegene Gewebe geschont. Auf diese Weise haben die Patienten einen geringeren Blutverlust und genesen schneller.
Während der Operation wird zunächst der abgenutzte Hüftkopf entfernt. Anschließend wird die Pfanne aufgefräst, bis eine ebene und gut durchblutete Gewebeschicht entsteht. Die künstliche Gelenkpfanne kann dann in der Regel ohne Zement verankert werden. In gleicher Weise wird der Oberschenkelknochen mit Raspeln vorbereitet, um auch hier den Schaft der Prothese einbringen zu können. Schließlich wird auf den Prothesenschaft ein Kopf aufgesetzt und das Kunstgelenk eingerenkt.