Aurich/Emden/Norden. Die Trägergesellschaft der Kliniken in Aurich, Emden und Norden begrüßt die Entscheidung des Krankenhausplanungsausschusses des Landes Niedersachsen, der im November einen Antrag des Klinikums Leer auf Einrichtung einer Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Weener abgelehnt hat. Damit bestätigen die Vertreter des Sozialministeriums und der Krankenkassen, dass eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten in der Region durch die vorhandenen Angebote besteht. „In Zeiten von überfälliger Strukturpolitik und des massiven Fachkräftemangels eine neue Fachklinik aufbauen zu wollen, obwohl eine stabile psychiatrische und psychothera-peutische Versorgung in der Region etabliert ist, bindet unnötig Ressourcen und schafft Konkurrenz um Fachkräfte, was die Versorgungslandschaft destabilisiert“, erklärt Kranken-hausdirektor Tilman Winkler, der unter anderem für die beiden Krankenhauspsychiatrien in Emden und Norden und deren ambulante und tagesklinische Angebote auch in der Stadt Leer zuständig ist. Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit verschiedenster Einrichtungen des Sozialpsychiatrischen Verbundes in Stadt und Landkreis Leer mit den Psychiatrischen Kliniken der Trägergesellschaft. Dazu gehört auch die bevorzugte Versorgung von Suchterkrankungen. Mit der neu aufgestellten Psychiatrischen Institutsambulanz in Leer hat sich die Psychiatrische Klinik in Emden bereits auf zunehmende Bedarfe eingestellt, aktuell die Erweiterung des Hauses Fresena der Suchtkrankenhilfe Ostfriesland.
Zusätzliche stationäre Angebote durch eine neu zu formierende Klinik sind nicht erforderlich. Die bisherigen Kapazitäten haben sich als ausreichend herausgestellt und bewährt. In Fachkreisen herrscht zudem übereinstimmend die Erkenntnis, dass sich das psychiatrische Angebot in Zukunft auf teilstationäre oder ambulante Ebene verlagert.
Bereits im Jahr 2021 war ein Antrag der für die psychiatrische Versorgung der Region zuständigen Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden auf Genehmigung einer psychiatrischen Tagesklinik in Weener durch den Krankenhausplanungsausschuss und das Ministerium mit der Begründung abgelehnt worden, dass es keinen zusätzlichen Bedarf an Behandlungskapazitäten gibt. Der Wunsch nach einer veränderten Versorgung im Rheiderland hätte in einer solchen Tagesklinik, zum Beispiel für suchtkranke Menschen, abgebildet werden können.

