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Kardiologie der UEK Aurich technisch aufgerüstet

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Aurich. Die Kardiologie der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich unter der Leitung von Chefarzt Dr. Torsten Stein arbeitet mit modernster Technologie bei der Behandlung von Herzerkran­kungen. Jetzt ist ein System zur Messung des Blutflusses um einen Druckmessführungsdraht erweitert worden, mit dem die Verengung von Blutgefäßen exakt erkannt und somit noch besser behandelt werden kann. Damit können die Auricher Ärzte den Blutdruck entlang der Herzgefäße messen, um Implantate zur Weitung der Gefäße (Stents) und Ballonkatheter einzuführen. Auf diese Weise lassen sich schwere Folgen von Herz­beschwerden verhindern. Neben neun großen Herzzentren aus Europa ist es der Auricher Kardiologie möglich, als Referenzklinik diesen Draht noch vor der Markteinführung in Deutschland einzusetzen.   

Verengte Gefäße behindern die Sauerstoffzufuhr zum Herzen. Die Folge: Enge­gefühle in der Brust und Luftnot. Langfristig kommt es zu Schädigungen des Organs, was zu Herzrhyth­musstörungen, Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod führen kann. Um solchen Risiken vorzubeugen, müssen die verengten Herzgefäße (Koronarstenosen) wieder geweitet werden. Dabei wird die sogenannte iFR-Messung genutzt, um zunächst den Einfluss von Verletzungen oder Veren­gungen der Herzgefäße auf den Blutfluss beurteilen zu können. Die iFR („instantaneous wave-free ratio“, zu Deutsch etwa: momentanes wellenfreies Verhältnis) ermittelt, wie hoch der Grad der Verengung oder wie groß eine Verletzung ist. Mit diesen Daten können Stents und Katheter effektiv eingesetzt werden.

Während bisher vor allem bildgebende Verfahren genutzt wurden, bei denen der Blutfluss durch Kontrastmittel sichtbar gemacht und anhand der ärztlichen Expertise eingeschätzt werden musste, ermöglicht die iFR-Messung eine wissenschaftlich genaue Auswertung. Hierbei wird der Blutfluss zunächst mit einem extra dafür entwickelten Draht gemessen. Die daraus entstan­denen Daten geben den Ärzten eindeutige Hinweise auf Größe und Lage der zu behandelnden Stellen in den Herzgefäßen. Vor Kurzem wurde das System im Herzkathe­terlabor der Auricher Ubbo-Emmius-Klinik installiert und nun um den neuen Omni-Wire-Draht der Firma Philips erweitert. „Es handelt sich um ein besonders exaktes Verfahren, mit dem wir die hohe Behandlungsqualität für unsere Patienten weiter steigern“, erklärt Dr. Stein.

Neben großen Herzzentren aus Salzburg (für Österreich) und Genf (für die Schweiz) sowie den Universitätskliniken Bonn, Essen, Köln, Leipzig, München und den Kliniken in Bad Oeynhausen und Stuttgart (für Deutschland) nimmt die Kardiologie der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich einen wichtigen Platz ein bei der Beurteilung des neuen Messverfahrens vor seiner Zulassung in Deutschland. Dafür wurde sie von der Firma Philips als Referenzklinik ausgewählt. Nach Aussage des Unternehmens fiel die Auswahl auf die Auricher Klinik, weil sie eine hohe Rate an iFR-Messungen mit qualitativ sehr guten Ergebnissen aufweist. Außerdem haben alle leitenden Kardiologen der Ubbo-Emmius-Klinik Erfahrung mit den bisherigen Systemen und stehen somit als kompetente Ansprechpartner für die Beurteilung der optimierten Messgeräte zur Verfügung.

Die pflegerische Teamleiterin des Herzkatheterlabors Wiebke Büscher, Chefarzt Dr. Torsten Stein und der leitende Oberarzt Louay Alhaiany präsentieren den neuen Messdraht.